Liebe Freie Szene,
ihr habt sowohl beim Sommerplenum am 17. August als auch durch das Anschreiben des bbk berlin an seine Mitglieder vom 7. Oktober erfahren, dass wir uns mitten in einem Diskussionsprozess zum anvisierten Projekt „Umfrage Status Quo der Freien Szene“ befinden.
Wir beschäftigen uns zurzeit mit Potenzialen und Chancen der Erstellung einer umfassenden Studie, die die Arbeits- und Lebensbedingungen von freien Berliner Künstler*innen aller Sparten empirisch erfassen und abbilden soll.
Wie bei allen größeren Vorhaben, die die gesamte und sehr heterogene Freie Szene betreffen, wird auch diese Studie ausführlich diskutiert und braucht die Rückkopplung und Zustimmung vieler Akteur*innen und Verbände über den regelmäßigen Austausch im Sprecher*innenkreis hinaus. Nach einem ersten Verbandstreffen am 20. September wird vor dem Herbstplenum das nächste Treffen mit den Verbandsvorständen stattfinden am 9. November.
Der Sprecher*innenkreis ist sich bewusst, dass die Zustimmung der Spartenverbände erforderlich ist, um in ein solches Projekt einzusteigen. Priorität haben für uns dabei die Transparenz sowie ein offener Austausch aller untereinander. Der Sprecher*innenkreis organisiert daher die Kommunikation mit den Spartenverbänden, sodass ein Abstimmungs- und Diskussionsprozess überhaupt stattfinden kann.
Die Durchführung und unsere Mitwirkung als KdFS an der Studie „Status Quo der Freien Szene“ ist noch nicht beschlossen. Erst wenn sich im Laufe Machbarkeitsstudie herausstellt, dass diese Umfrage technisch überhaupt möglich sowie im Sinne der Freien Szene ist, wird von den Projektbeteiligten über die Durchführung und dessen Inhalte (die in Workshops mit einer Arbeitsgruppe gemeinsam definiert werden) entschieden werden.
Auch bezüglich der Weiterführung des PROSA-Projekts (Projekt zur Schaffung Künstlerischer Arbeitsräume) befinden wir uns in einem Abstimmungs- und Diskussionsprozess mit den Mitgliedern des Bündnis Freie Szene Berlin e. V. (BFSB), dem Träger des PROSA-Projekts. Wir versuchen einen Aufwuchs in der Projektförderung zu erzielen, da wir von den ursprünglich beantragten 340.000 EUR lediglich 100.000 EUR bekommen haben. Das war genug für einen Anfang, aber leider nicht ausreichend für die massive Arbeitsleistung, die das Raumthema mit sich bringt.
Die Unabhängigkeit von politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Interessen seitens der KdFS und insbesondere des Sprecher*innenkreises, des BFSB und auch der Spartenverbände ist für unsere Arbeit als Interessenvertretung der Berliner Freien Szene essenziell und muss jederzeit gewährleistet sein – Vertrauen seitens der Szene in die Integrität der überwiegend rein ehrenamtlich für die KdFS tätigen Menschen ist dafür eine Voraussetzung. Gemeinsam mit dem bbk berlin haben wir uns in den letzten Jahren stets dafür eingesetzt, dass für das PROSA-Projekt ein eigener Haushaltstitel installiert wird, der dessen Bestehen garantieren und seine Unabhängigkeit belegen kann. Die Entscheidung hierüber liegt jedoch nicht bei uns.
Hiermit wollen wir euch auch nochmal an unser Herbstplenum, am 17. November erinnern. Wir freuen uns sehr, die Ergebnisse unseres Arbeitstreffens beim nächsten Plenum mit euch zu teilen und freuen uns auf euer Feedback, eure Anregungen und Fragen.
Mit besten Grüßen
Euer Sprecher*innenkreis