PRESSEMITTEILUNG: Koalition der Freien Szene Berlin begrüßt im Koalitionsvertrag angekündigte Verbesserung der sozialen Absicherung und Entbürokratisierung in den Freien Künsten

Die Koalition der Freien Szene Berlin (KdFS) begrüßt das Bekenntnis der neuen Bundesregierung zu einer freien und starken Kunst als Grundlage von Fortschritt und Freiheit. Die Anerkennung von Kunst als gesellschaftsrelevantem Reflexionsraum und die daraus abgeleitete Notwendigkeit, die kulturelle Infrastruktur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten im Sinne einer Daseinsvorsorge finanziell abzusichern, werten wir vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Polarisierungen und autoritärer Angriffe auf die Kultur als positives Signal. Für das gemeinsame Vorgehen gegen Antisemitismus, Rassismus und andere menschenverachtende Ideologien durch Sensibilisierungsangebote sowie eigenverantwortliche Maßnahmen stehen wir als Partner bereit.

Die KdFS begrüßt zudem die angekündigte Entbürokratisierung des Zuwendungsrechts, das Versprechen zur Einhaltung von Mindestgagen wie Honoraruntergrenzen und die Stärkung der sozialen Absicherung innerhalb wie außerhalb der KSK. Hier drängen wir auf zügige Ankündigung und Umsetzung konkreter Maßnahmen in Abstimmung mit den Fachverbänden der Freien Künste auf Bundes- wie Landesebene.

Die Stabilisierung der Bundeskulturfonds und der Kulturstiftung des Bundes geht uns jedoch nicht weit genug angesichts der hervorgehobenen Bedeutung von Kunst und Kultur. Wir appellieren daher dringend, in den kommenden Jahren substanzielle Aufwüchse zu sichern – denn die flächendeckende Versorgung mit Kultur auch im ländlichen Raum, die kulturelle Teilhabe und Bildung unabhängig vom Einkommen sowie internationale Strahlkraft für Kooperation, Tourismus und Kulturaustausch sind nur mit starken und wirtschaftlich handlungsfähigen freien, dezentralen Akteur*innen realisierbar.

Für ein lebendiges Ökosystem Kultur in Stadt wie Land sind die dynamischen, unabhängigen Künstler*innen neben den großen Ankerinstitutionen  unverzichtbar und überlebenswichtig

Wir appellieren daher an die neue Bundesregierung, die Weichen für ein Staatsziel Kultur zu legen und die Entwicklung von gesetzlichen Grundlagen im Sinne eines Versorgungsauftrags Kultur zu unterstützen und voranzutreiben.

Zudem müssen Investitionen in die kulturelle Infrastruktur zwingend Teil des Sondervermögens sein und wir appellieren an den*die neue Bundesbeauftragte*n für Kultur und Medien im Kanzleramt, sich entsprechend für die Kultur einzusetzen.

Der Sprecher*innen-Kreis

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