Die Koalition der Freien Szene und ihre AG Tempelhof fordern ab sofort Chancengleichheit in der kulturellen Nutzung landeseigener Liegenschaften: Transparenz und Chancengleichheit für alle!
Die Enthüllungen der letzten Wochen über die Direktvergabe von zwei Hangars im ehemaligen Flughafengebäude Tempelhof an das Projekt „Kunsthalle Berlin“ lösen große Empörung aus – denn die Zwischennutzung ist mietfrei bei gleichzeitiger Bezuschussung der Betriebskosten zur Hälfte aus öffentlichen Mitteln. Die Freie Kunst– und Kulturszene Berlins freut sich natürlich über kulturelle Nutzungen des Gebäudes, jedoch ist die Art und Weise der Vergabe komplett intransparent und exklusiv. Die mietfreie Überlassung der Hangars und die Übernahme von 50% der Betriebskosten entsprechen zwar auf dem Papier nicht einer Förderung. Da es sich aber um die Verwendung von Steuergeldern handelt, sollten selbstverständlich dieselben Maßstäbe angesetzt werden wie an Förderungen. So müssen bei Anträgen für beispielsweise eine Projektförderung ein Konzept und eine Kalkulation vorgelegt werden. Die Fördermittelempfänger*innen müssen über die Verwendung der Mittel sehr detailliert Auskunft geben und ebenso über die Umsetzung des Konzepts berichten.
Wir verlangen, dass die Zwischennutzung von Hangars mietfrei und mit einer Bezuschussung der Betriebskosten von 50% öffentlich ausgeschrieben wird und Projektanträge durch eine Jury oder Expert*innengremium ausgewählt werden, wie auch sonst bei der Verwendung von Steuergeldern üblich.