An Alarm Bell

Have the arts gone too far in political, economic, diplomatic, flirtatious logic? Aren’t we trying too hard to serve political interests by attempting to solve problems that politicians have failed to solve, such as social deprivation, migration and racism?

Tim Schomacker: Experten des Mehrwerts

Kreatives Prekariat – Eine Tagung in Loccum widmete sich dem Verhältnis von Kulturpolitik und Künstlerexistenz
Interessanterweise wurde ausgerechnet, als es um Koalitionen der freien Szene und ihre Forderungen ging, von nötigen Qualitätsdebatten gesprochen – was im Verlauf der Tagung bis dahin keine Rolle gespielt hatte.

Georg Seeßlen: Schafft die Kunst ab!

Die Kunst verliert ihren eigentlichen Adressaten, den nach Freiheit, Schönheit und Fantasie verlangenden Menschen, eine Gesellschaft, die sich traut, ästhetische Experimente zu treiben. Sie verliert genau die Leute, die sie weder haben noch konsumieren, sondern verstehen wollen. Wie man Kunst eben so „verstehen“ kann.

Tanja Krone, Sandra Man: Freie Szene Berlin: Eine Gemeinschaft ohne Wir

Wir sind ein unordentliches Wir. Die Freie Szene ist eine vielfältige Substanz. Und das ist bestimmt kein unglücklicher Begriff. Wir können uns trauen, »Freie Szene« nicht länger und ausschließlich als Inbegriff derer zu sehen, die kein Geld haben und welches brauchen und für die man standortrelevante Argumente bemühen muss. Es geht um etwas ganz anderes: Freien Existenzen eine Szene schaffen.

Alexander Karschnia: Für ein freies und d.h. freies Theater

Worum es geht ist, dass das Stadttheater aufhören muss, sich als ‚das‘ Theater zu verstehen und stattdessen eine Perspektive zulässt, die viele verschiedene Theaterformen, Produktions- und Arbeitsweisen einschließt. Spielerinnen und Spieler müssen die Möglichkeit haben, sich temporär von Gruppen engagieren zu lassen oder noch besser: selbst welche zu gründen.

Astrid Kaminski: Die Graswurzelbewegung

Förderpolitisch, das heißt: in Zahlen, pflegt Deutschland immer noch eine Ballett-Monokultur. In der Tanzszene gehört Selbstausbeutung nach wie vor zur déformation professionelle. Damit wird der zeitgenössische Tanz klein gehalten. „Reines Produzieren“, fasst die HAU-Leiterin Annemie Vanackere zweifelnd zusammen, „ist am Ende vielleicht nicht produktiv“.