Die Koalition der Freien Szene Berlin und das Raumbüro Freie Szene führten vom 02.06.–20.07.2025 eine Umfrage zum Thema Arbeits- und Proberäume durch. Befragt wurden freischaffende Künstler*innen aus den Sparten Darstellende Künste, Literatur, Musik, Tanz sowie aus Projekträumen und -initiativen. Die Umfrage wurde zweisprachig (Deutsch/Englisch) und in enger Abstimmung mit Netzwerken und Spartenverbänden der Freien Szene erstellt. Insgesamt beteiligten sich 555 Künstler*innen.
Ergebnisse der Umfrage – PDF (Deutsch | Englisch)
88 % der Befragten betonen ihre Abhängigkeit von bezahlbaren, öffentlich geförderten Räumen – gleichzeitig haben 80 % keinen Zugang zu einem Raum im ARP. 50 % stufen ihre Arbeitssituation als kritisch bis sehr kritisch ein, und 42 % der Befragten verfügen über ein monatliches Raumbudget von höchstens 100 € oder weniger. Schwindende Einkommen sowie hoher Kostendruck zwingen viele Künstler*innen Fördergelder in überteuerte Räume zu investieren, anstatt sie für Honorare oder künstlerische Produktion zu verwenden. Die Räume gemeinschaftlich oder flexibel zu nutzen, sind die Künstler*innen grundsätzlich bereit, sofern die Kosten tragbar und professionelle Mindeststandards gewährleistet sind. Ressourcenbündelung als Überlebensstrategie funktioniert nur dann, wenn die infrastrukturellen und kulturpolitischen Rahmenbedingungen stimmen.
Deshalb fordert die Koalition der Freien Szene Berlin:
- Sicherung und solide Finanzierung des Arbeitsraumprogramms zur Bereitstellung kostengünstiger, professionell ausgestatteter und bedarfsgerechter Arbeits- und Proberäume!
- Keine Erhöhung von Eigenanteilen in Form steigender Mieten oder Nebenkosten für Künstler*innen!
- Sicherung aller bestehenden Arbeitsraumstandorte!
- Ausbau und Weiterentwicklung spartenspezifischer Infrastrukturen, die eine Mischung aus temporär und langfristig anmietbaren Raumangeboten umfassen!